Immer wieder blickte ich während der Taxifahrt auf mein Handy. Ich fragte mich wann wohl der nächste Anruf eingehen würde und ich mir wieder anhören musste, wie Shannon mir unter Schluchzern mitteilte das ihr dämlicher Verlobter ihr wieder etwas angetan hätte. Noch nie hatte ich verstanden was sie überhaupt an diesem Typen fand, sie hatte so viel besseres verdient - vor allem mit ihrem wunderschönen Aussehen.
Als das Taxi hielt, steckte ich dem Fahrer das Geld hin.
"Den Rest können sie behalten." Mit diesen Worten stieg ich aus und stand nun vor dem Prachthaus des Verlobten meiner Schwester und verdrehte genervt die Augen. Eigentlich hasste ich diesen Ort und mir wurde bereits deutlich klar gemacht das ich hier nicht willkommen war.
Bei der Haustür angekommen klopfte ich, doch niemand öffnete. Nach paar maligen betätigen der Klingel gab ich auch da die Hoffnung auf. Na toll, und jetzt ist sie nicht mal da. Ich griff nach dem Türgriff und er öffnete sich tatsächlich, also trat ich ins Haus und ließ meinen Blick durch das Zimmer wandern. "Shannon?"
Ich ging tiefer hinein und verließ den Flur, folgte dem Weg ins Wohnzimmer, soweit ich mich noch sachte erinnern konnte und konnte meinen Augen nicht trauen. Ich stand nur da wie versteinert und sah auf meine Schwester die rittlings auf ihrem Verlobten saß und sich ihrer Leidenschaft hinließ und immer wieder lustvolle Schreie ihre Lippen verließen.
Ich wollte mich gerade umdrehen und das Zimmer verlassen, weit weg um dieses Bild zu vertreiben. Das bild von ihrem Prachkörper und dieser Szene - ich wollte sie nicht mehr vor Augen haben. Doch genau in diesem Moment schwenkte ihr Kopf in meine Richtung und unsere Blicke trafen sich.
"Boone?!", schrie sie völlig überrumpelt, griff nach ihrem Shirt, das auf dem Sofa neben ihr lag und hielt es sich vor ihre Brust. Völlig außer Atem und mit roten Wangen starrte sie ungläubig in meine Richtung, stand von dem Kerl auf der jetzt in meine Richtung sah und mir einen weiterne Schock bereitete.
Es war nicht ihr Verlobter! Es war ein völlig fremder Mann, denn ich noch nie zuvor gesehen hatte und ich sah vorwurfsvoll zu meiner Schwester.
"Boone versteht das nicht falsch!", schrie sie mir entgegen und versuchte sich schnell anzuziehen, während ich nur mit dem Kopf nickte und die Lippen aufeinander presste. "Schon gut. Hat sich ja wohl alles erledigt." Mit diesen Worten verließ ich das Haus.